20 Jahre Die Weissenhofer Eine Künstlerlegende mit Malerei, Zeichnung, Rock ‚n‘ Roll und Viehzucht. Eröffnung: Donnerstag, 19. November 2015, 19 Uhr 19:30 Uhr: Begrüßung und Einführung Emmanuel Walderdorff und Julius Tambornino Ausstellungsdauer: 20. November bis 28. November 2015, täglich 14 - 18 Uhr Ausstellungsort: |
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Während sich andere Künstlergruppen einen eigenen Namen und ein ambitioniertes Manifest geben, verweisen die Weissenhofer, die sich als Bruderschaft bezeichnen, einfach auf ihre Familienlegende. Ganz in der Tradition solcher Künstler, wie sie Giorgio Vasari in seinen Viten (1568) beschreibt, stammen die drei Brüder Bob (Uwe Schäfer), Keith (Jörg Mandernach) und Carl Weissenhofer (Matthias Beckmann) aus einfachen Verhältnissen. Sie sind - wie alle ernst zu nehmenden Künstler - mit außergewöhnlichen natürlichen Begabungen gesegnet und haben selbstredend nie eine Kunstakademie von innen gesehen. Die drei Brüder wuchsen in ärmlichen Verhältnissen auf dem Weissenhof im Wallistal auf und haben schon früh durch Löffelschnitzen und das Bemalen kleiner Holzscheiben mit alpinen Motiven zum Familienunterhalt beigetragen. Neben der schweren Arbeit pflegten sie stets auch die Hausmusik. Als aus ungeklärter Ursache eines Nachts der Weissenhof abbrannte, beschlossen sie, in die Neue Welt auszuwandern um dort ihr Glück zu versuchen. Dort konnten sie durch harte Arbeit die Weissenhofer-Ranch aufbauen. Das Land war groß und so wurden auch ihre Bilde immer größer, wie auch ihr Erfolg auf dem Kunstmarkt, und aus der Schrammelmusik entwickelte sich der Rhythm 'n' Blues. Als sie ihre Eltern gut versorgt wussten, kehrten sie heim in die Alte Welt, wo man sie als Kunstmaler und Live-Rock-Musiker kennt und schätzt. |
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Rund um diese Legende, die den Vorteil hat, dass sie nicht erfunden sondern erlebt ist, sind die Ausstellungen, Performances, Musikauftritte, Installationen, Objekte, Aquarelle, Fotoserien und Videos der Weissenhofer angelegt. Diese Geschichte umfasst nicht nur eigene Abenteuer wie den Treck nach Westen, sondern auch die Erkenntnisse, die sie durch das Studium des Familienarchivs über ihre Vorväter erlangen. Während sie selber, lange vor der Tunisreise schon als aquarellierende Forscher in Ägypten unterwegs waren (Ausstellung "Die Ägyptenreise", Flottmann- Hallen Herne, E-Werk Freiburg 2009), waren ihre Vorväter unerschrockene Naturwissenschaftler, die auch vor riskanten Selbstversuchen mit bewusstseinsverändernden Drogen, Experimenten mit Mesmerismus und Elektroschocks nicht zurückschreckten ("radical research - Die Wurzeln der Wissenschaft", Ulmer Museum 2011, Galerie der Stadt Backnang 2012). Auch die "Jugend der Weissenhofer" ist bestens dokumentiert durch überlieferte historische Fotos und die wenigen, zum Teil arg ramponierten, verkohlten Objekte, die sie aus den Trümmern des abgebrannten Weissenhofs retten konnten („Satelliten“, Künstlerhaus Dortmund 2008). |
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Die Weissenhofer spielen lustvoll mit Klischees des Künstlerlebens und den nicht erst seit Joseph Beuys üblichen Methoden der geschickten Selbstdarstellung und mythischen Überhöhung durch Legendenbildung. Fakt und Fiktion werden in ihren Erzählungen miteinander verwoben. Dem Ernst |
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