HINTER DEN BERGEN DAS MEER Elisabeth Altenburg > Biographie Eröffnung: 1. Mai 2015, 15 bis 18 Uhr Ausstellungsort: KULTURSCHEUNE SCHLOSS LÜTETSBURG |
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Als Projektionsflächen einer universellen Sehnsucht dienen die Berge und das Meer dem Menschen seit jeher in gleichen Maßen: Die Berge sind, ob schroff oder sanft, als Sinnbild des Charakters und des Unverrückbaren, die wohl urtümlichste Heimat des modernen Kitsches und - zwei Jahrhunderte zurückgedacht - auch schon Inspirationsquell seiner wesentlich angeseheneren Schwester - der Romantik. |
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Auf der anderen Seite steht das Meer: Sinnbild der Unendlichkeit, und dank der Unbeugsamkeit seiner Gezeiten der einzig legitime Pate des Authentischen. Obwohl ihnen in der allgemeinen Wahrnehmung oft die Rolle eines Gegensatzpaares zugeordnet wird, sind Berge und Meer eigentlich einsame Angehörige ein und derselben Spezies - der übergeordneten Landschaftsideale. Wie es allerdings ihre Charakterisierung als Sehnsuchtsorte schon vorwegnimmt, haben beide mindestens einen Haken: Wenn man das eine hat, dann wird einem naturgemäß das andere fehlen. Dass sich die bildenden Künste Berge und Meer seit Jahrhunderten in jeder erdenklichen Form und vor jedem erdenklichen geistigen Hintergrund als Motiv zueigen machten, liegt letztlich vielleicht in genau diesem Aspekt begründet. Denn was auch immer die Realität entbehrt, das ist der Imagination eine Lücke, die sie sich erschließen und in der sie fruchtbar werden kann. |
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Mit der thematischen Ausstellung "Hinter den Bergen das Meer" möchte die Emmanuel Walderdorff Galerie die Unmöglichkeit und auch die Unerwünschtheit eines wunschlosen Zustandes thematisieren und sie gleichzeitig für einen Moment in der Bildwelt aufheben. Das Dilemma, das sich in Svätopluk Mikytas Dyptichon mit dem Titel „Sich sehnen aber nicht haben“ namentlich abgebildet wird, ganz im Sinne dieser Idee, erst auf der Ebene der bildlichen Darstellung tatsächlich im ganzen Ausmaß seiner Paradoxie fassbar: Das Meer und die Berge, Figurationen einer Versöhnung, werden mittels der Synthese der Vorstellung zum Ding der Unmöglichkeit erklärt und doch zugleich als Traumbild sichtbar in die Realität gesetzt. Letztlich aber sind es schon immer die Diskrepanzen zwischen unserer Vorstellung und der Realität gewesen, die uns erst zur Bildung von Idealen bewegten. |
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"Hinter den Bergen das Meer" möchte zeigen wie gegensätzlich sich solche als Fixpunkte erschaffene Utopien in der Kunst zueinander verhalten können: |
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