Gerold Tusch - "Hortus deliciarum"

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Zur Eröffnung am So, den 09. April 2006, um 14.00 Uhr sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Ausstellungsdauer: bis Ende August 2006

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Die Idee vom "Hortus deliciarum", dem "Garten der Wonne" verführte Gerold Tusch zu einer Arbeit für Molsberg. Die Architektur, der Raum und seine Umgebung sind Motive und Motivation für den Künstler aus Salzburg, der seit seinem Studium im calvinistischen Holland eine Vorliebe für das Barocke und das Rokoko hat. Da trifft sich eine Ausstellung im barocken Pavillon inmitten der Gartenanlage von Schloss Molsberg sehr gut. Auch sein bevorzugtes Arbeitsmaterial, der Ton, den er als idealen Werkstoff sieht, um seine Ideen zu verwirklichen, findet man im umliegenden Westerwald in bester Qualität. Gerold Tusch kann sich also ganz zu Hause fühlen - oder will er uns nur in Sicherheit wiegen?

In seiner Arbeit spielt er mit der Geschichte des Rokoko-Dekors, befreit das Ornament aus seinem ursprünglichen Zusammenhang, so dass seine Bedeutung, sein Sinn und Zweck hinterfragt wird. Seine Objekte, Prunkvasen, Spiegelrahmen oder Zierreliefs orientieren sich am kunsthistorischen Formenrepertoire. Trotzdem sind es nicht Stilkopien, eher Übersetzungen in eine eigene Sprache, zweideutig, sinnlich und mit Querverweisen auf die Ornamentgeschichte, manchmal auch lasziv oder abgründig. Durch die halbtransparenten Glasuren entstehen glänzende Oberflächen, die an menschliche Haut erinnern und somit den amorphen Formen eine gewisse Erotik verleihen. Das zarte Grün und die rankenden Formen der Objekte für Molsberg erinnern zuerst an Pflanzliches, die Formensprache schafft aber auch Bezüge zum Körperlichen. Doppeldeutigkeit, wie im Ausstellungstitel "Garten der Wonne", der nicht nur Sinnbild des Paradieses ist sondern auch mit Lasterhaftigkeit in Verbindung gebracht wird, durchzieht das ganze Werk von Gerold Tusch.

 

 

Für den Gartenpavillon in Molsberg realisiert er ein Objekt, das an einen Luster erinnert, ohne aber die Funktion einer Leuchte zu erfüllen. Studienobjekte dafür waren Luster aus den Schlössern an der Loire. Ihn interessiert die Dekadenz des französischen Adels, Manierismen findet er spannend. Vier kleine Wandkonsolen zwischen den Fensternischen flankieren den Eintretenden. Sie tragen eigenartige Objekte wie seltsame Früchte. Von der Kuppel des kleinen Raumes hängt ein Prunkobjekt und schafft Ballsaalatmosphäre auf sechzehn Quadratmetern.
Der Tanz im "Garten der Wonne" ist eröffnet.

 

Achtung: Bei der Ausfahrt Diez/Wallmerod von der A3 ist die Durchfahrt nach Wallmerod gesperrt. Bitte nehmen Sie von Köln kommend die Ausfahrt Montabaur und von Frankfurt kommend die Ausfahrt Diez./Elz.

 

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Durch die neue ICE Strecke bietet sich auch eine Anreise per Zug von Köln und Frankfurt mit Abholung in Montabaur an. Zur Koordination bitte rechtzeitig in Kontakt treten.