Daniela Wolfer

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Zur Eröffnung am 02. November 2001 um 19 Uhr sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Ausstellungsdauer: 03.11.2001 - 21.12.2001
Öffnungszeiten: Di - Fr von 15:00 bis 19:00 Uhr
Termine außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Vereinbarung möglich

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In der Hip-Hop- und Clubszene findet Daniela Wolfer das Thema für ihre malerische Auseinandersetzung, die ihrem Anspruch an Authenzität und Credibility gerecht wird und gleichzeitig ihre Vorstellungen von Kunst und Leben erfüllt. Am Anfang stand, das Gesehene und Erlebte fotografisch festzuhalten. Es entstanden Fotos von Partypeople beim Feiern, von Hip-Hop-Stars hinter der Bühne und immer wieder von DJ-Kollegen bei der Arbeit. Fotoserien von DJs zeigen vor allem die Hände bei der Arbeit am Plattenteller und Mischpult und werden Ausgangsmaterial für die weitere künstlerische Umsetzung.

In ihren Arbeiten wird die Vitalität der sogenannten Jugendkultur thematisiert, präzise auf soziale Phänomenologien eingegangen und differenzierte visuelle Umsetzungen und Codes entwickelt. Wolfer collagiert in ihren Bildern Dinge und Begebenheiten, die für die Generation des 70er Jahrgangs wichtig und prägend ist und kombiniert Triviales mit großen Gesten und Gefühlen.

Auffallend ist, daß alle Elemente in den einzelnen Bildern durch abstrakt-flächig angelegte Farbfelder verbunden scheinen, wobei diese Flächen die Bildebene nicht komplett füllen, sondern Zonen bilden, Schwerpunkte setzen oder Klammern schaffen. Diese Flächen, die meist mit Sprühlack oder Effektfarben ausgeführt sind, schieben sich als Subkomposition zwischen die dargestellten Personen und Figuren und den Bildträger und verstärken so den scheinbar schwebenden Charakter der dargestellten Situation. Die dargestellten Szenen operieren oft mit mehreren Fluchtpunkten und sequenzhaften Perspektiven, die den Effekt der Dynamik noch verstärken. Raum und Zeit scheinen komplett aufgelöst; oben und unten, vorne und hinten, rechts und links, sprich: die zur Orientierung dienenden Parameter sind verschoben.

Ihre künstlerischen Arbeiten läßt Daniela Wolfer ganz gezielt in ihr soziales Umfeld zurückfließen, indem sie dieses Bildmaterial als Flyer für ihre Hip-Hop-Veranstaltungen tausendfach reproduziert, in die Szene streut. Dieser Umgang mit dem eigenen künstlerischen Werk ist auch von anderen Künstlern bekannt, so hat zum Beispiel Raymond Pettibon für die amerikanische Independent-Band "Blackflag" Cover und Plakate gezeichnet. Durch das Verlassen des tradierten Kunstkontextes erreichen Pettibon wie Wolfer eine gezielte Positionierung Ihrer Werke in einem Kontext, der für die Rezeption der Arbeit von entscheidender Relevanz ist. Die Kunst nähert sich anderen Medien an, benutzt deren Strukturen und Mechanismen und führt so zu einem Crossover, das heißt der selbstreferenzielle Umgang der Medien wird unterwandert und erweitert.

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