Bettina Khano

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Zur Eröffnung am So, den 26. Januar 2003 um 14.00 Uhr sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Ausstellungsdauer: 27. Januar - Ende Juli 2003, von 0-24 Uhr

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Bettina Khanos neueste Arbeit mit dem Titel Implosion situiert sich in dem von der Galerie Emmanuel Walderdorff bespielten Gartenpavillon des Schlosses Molsberg.

Von einem historischen Gartenpavillon auszugehen, um Kunst zu präsentieren, ist dabei nicht unproblematisch. Nur zu leicht drängen sich an einem solchen Ort romantische Konzepte in die Produktion wie auch in die Rezeption von Kunst: Kategorien wie ‚die Natur’, ‚das Wahre’ oder ‚das von der Natur geläuterte Selbst’ drohen sich unmittelbar auf Künstler und Betrachter zu stürzen.

 

 

Bettina Khanos Arbeit greift diese Problematik auf und konfrontiert jene auratischen Komplexe mit einer ebensolchen Form der Auratisierung. Der Verschleierung der intuitiv hervorgerufenen Konzepte begegnet sie mit einer im wörtlichen Sinn nebulösen Verschleierungstaktik. Damit wird der Ort, der sonst den Blick ins idyllische Umland eröffnet, nun zur Stelle eines Blickverlustes. Mit Nebelschwaden gefüllt gibt es von diesem Raum aus nichts mehr zu schauen und der Betrachter wird, nachdem er seiner Sicherheit stiftenden Visualität beraubt ist, maßgeblich auf ein haptisches Erfahren zurückgeworfen. Wenn aus diesem Nebel dann das eigene Spiegelbild auftaucht und langsam in Rotation gerät, beginnt ein eigenartiges Spiel, bei dem Bettina Khano die Grenzen der sicheren Entitäten des eigenen Körpers und des Raums verwischt.

Dieses Spiel kann hierbei durchaus so anwachsen, dass es den Zustand des Befremdlichen verlässt und zu einem Moment des Unheimlichen übergeht. Zurück bleibt dann nicht mehr ein selbstgefällig reflektierender Bildungsbürger des 21. Jahrhunderts, sondern lediglich dessen verunsicherte Fragmente im Zustand der Ich- und Raumkonzeption.

Marc Glöde

 

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