Julia Schrader

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Zur Eröffnung am 04. Juni 2000, um 14 Uhr sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.

Ausstellungsdauer: 04.Juni - Ende Oktober 2000, von 0-24 Uhr

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Julia Schrader hat sich lange mit keramischen Materialien und deren Bearbeitung auseinandergesetzt, was ihre Arbeitsweise nachhaltig prägt. Dabei stellt die Qualität einer Oberfläche, die durch das Aneinanderreihen zahlreicher Einzelteile entsteht, für sie einen wichtigen Arbeitsaspekt da.

Der menschliche Körper dient der Seele als Behausung und Julia Schrader sieht eine Erweiterung dieser Behausung in der Kleidung. Für sie ist Kleidung ein Kommunikationsmittel und ein Informationsträger. Ihre "Kleider" bestehen aus einer Vielzahl von Porzellanstacheln. Doch sind Kleider aus Porzellan nicht absurd? Die Stachel können Verletzungen herbeiführen, sind aber ihrerseits sehr empfindlich.

Das erste "Kleid" hat die Stacheln nach außen gerichtet, ist jedoch als wehrhafte Rüstung durch die Zerbrechlichkeit des Porzellans völlig ungeeignet.

Anders verhält es sich mit dem zweiten "Kleid", dessen Stacheln nach innen zeigen. Es schützt nicht, sondern schlägt eher den autoaggressiven Weg ein. Nach außen hin als Blumenkleid präsentiert, täuscht es über das selbstzerfleischende Fiasko hinweg.

 

 

 

 

 

Der Keller des Pavillons wird in diesem Sommer erstmalig integriert. Julia Schrader zeigt einen "Echsenmann", ein Mischwesen aus Mensch und Tier, dessen Oberfläche aus Erbsen besteht.

Der Pavillon als Bühne der künstlich geschaffenen Leichtigkeit, auf der die Künstlerin ihre nur scheinbar luftigen, zarten Kleider auftreten läßt, bildet somit einen Gegensatz und gleichzeitig einen Dialog zum triebhaften "Echsenmann", der im Keller eingesperrt ist.

 

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